Presseerklärung zur kurdenfeindlichen Hetze der Berliner Morgenpost

Berlin, den 25.Juni 2008

Die Berliner Morgenpost veröffentlichte am Dienstag, dem 24. Juni einen Artikel mit der Überschrift: „Kurden bedrohen türkische Einrichtungen.“ In diesem Artikel werden mögliche Aktivitäten der Kurdischen Jugend gegen türkische Einrichtungen prophezeit. Dieser Artikel hat große Empörung bei der kurdischen Jugend in Berlin ausgelöst.

Wir erklären hiermit, dass die kurdische Jugend, die unseren Einrichtungen nahe steht keinesfalls an unterstellte Attacken denkt.

Die kurdische Jugend lehnt jegliche gewalttätige Lösung von Konflikten ab und setzt sich für ein friedliches Zusammenleben ein. Wir gehen davon aus, dass die Provokation des türkischen Staates und die rassistisch eingestellten Gruppen, die unter ihrem Einfluss stehen auf die kurdische Jugend projiziert werden. In Paris wurden kurdische Bürger beim letzten Fußballspiel Türkei gegen Kroatien von türkischen Fans angegriffen. Die Scheiben eines kurdischen Vereins in Paris wurden eingeschlagen.

Fußballspiele sollten unseres Erachtens der Völkerfreundschaft dienen, wir wissen leider, dass aus verschiedenen Seiten diese Sportart politisiert wird, um Rassismus unter verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen zu schüren. Es haben uns Informationen erreicht, dass türkische Nationalisten Druck auf kurdische Nachbarn oder Gewerbetreibenden auch in Berlin ausüben mit der Frage:

Warum sie keine türkische Fahnen aufhängen? Seit ihr den nicht Türken?“
Wir, das Bündnis der Kurden und kurdischen Vereine vermuten, dass gerade nach dem Verbot des kurdischen Senders Roj TV Behauptungen in die Welt gesetzt werden, um KurdInnen zu kriminalisieren.

Wir sind bedingungslos für eine Zusammenarbeit offen, um das friedliche Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen in Berlin zu gewähren.

Bündnis der Kurden und Kurdische Vereine in Berlin