MAF-DAD
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  Presseerklärung 
Köln, 5. März 2007

 

MAF-DAD fordert internationale Delegation zur Untersuchung des Gesundheitszustands von Abdullah Öcalan und darauf gerichtete Initiativen der Bundesregierung und der deutschen Öffentlichkeit

MAF-DAD – Verein für Demokratie und internationales Recht mit Sitz in Köln hat mit großer Bestürzung die alarmierenden Nachrichten über den Gesundheitszustand von Abdullah Öcalan erfahren, der seit über acht Jahren im Hochsicherheitsgefängnis der Insel Imrali von der Türkei gefangen gehalten wird.

Wie seine Anwälte mitteilten, ergaben Laboruntersuchungen von Haarproben, dass bei ihm eine erhöhte Konzentration der Elemente Strontium und Chrom vorliegen. Bekannte Toxikologen aus Frankreich und Norwegen haben eine 7- fach stärkere Konzentration als normal festgestellt. Diese extreme Erhöhung kann zu schweren Erkrankungen führen. Die bisher aufgetretenen gesundheitlichen Probleme von Herrn Öcalan entsprechen dem medizinischen Bild eines Menschen, der solche überhöhten Werte hat.

Wir teilen die Besorgnis seiner Anwälte, der kurdischen Öffentlichkeit und deren Forderung, dass unverzüglich eine Untersuchung des Politikers durch eine unabhängige und internationale Expertenkommission stattfinden muss. Die Experten müssen festlegen wie und wo eine Behandlung stattfinden kann.

Der Menschenrechtskommissar des Europarates und andere europäische Institutionen müssen sich für diese Forderungen einsetzen.

Im besonderen Maße ist die Regierung der Bundesrepublik Deutschland in dieser Situation gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zur Zeit die oberste Repräsentantin der Europäischen Union. Die EU muss zeigen, dass das Bekenntnis zu Menschenrechten in jedem Fall gilt. Wie in der Vergangenheit z.B. gegenüber Russland muss gegenüber der Türkei die Einhaltung von Menschenrechten für politische Gefangene eingefordert werden.

Eine dauerhafte und gerechte Perspektive in der Zukunft wird es nur geben können, wenn Abdullah Öcalan freigelassen wird und eine demokratische Lösung für die berechtigten Forderungen der kurdischen Bevölkerung erfolgt.

MAF-DAD hat der Bundeskanzlerin einen Brief mit unseren Forderungen geschrieben, und appelliert auch an die demokratische Öffentlichkeit in Deutschland, in diesem Sinne tätig zu werden. Mediziner, Juristen. Parlamentarier, Menschenrechtsgruppen, Medien und andere Gruppen sollten aktiv werden, um als erstes den Zugang einer internationalen Ärzte-Delegation zu Herrn Öcalan zu erreichen.