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Pressemitteilung
18. September 2006

 

An die Presse und Öffentlichkeit

Am 26. Jahrestag des Militärputsches vom 12. September 1980 kam es in der kurdischen Stadt Diyarbakir zu einer Bombenexplosion, die 11 Menschen, darunter 8 Kinder, das Leben kostete. 10 weitere Zivilisten wurden dabei verletzt.

Mit allen Mitteln versucht man, diesen Anschlag der kurdischen Seite zur Last zu legen. Doch bereits einen Tag später bekannten sich die „türkischen Rachebrigaden“, genannt TIT, auf ihrer Internetseite zu dem Anschlag. Besagte Organisation ist für zahlreiche Anschläge und Drohungen gegen zivilgesellschaftlich aktive Menschen verantwortlich, so auch für den Anschlag gegen Akin Birdal, stellv. Vorsitzender der internationalen Menschenrechtsföderation. In der Erklärung propagierte die TIT, dass „für jeden getöteten Türken mindestens 10 Kurden sterben“ müssten und „der beste Kurde der tote Kurde“ sei. Dem türkischen Staat sind die Akteure dieser Organisation sehr wohl bekannt. Es sind ehemalige Soldaten und hochrangige Offiziere. Doch der Staat duldet, gar deckt diese Organisation.

Es wird wohl kein Zufall sein, dass der Anschlag in eine Zeit fällt, in der eine erneute Friedensphase zur Diskussion steht. Erst vor kurzem hatte die kurdische Seite eine Deklaration für eine politische Lösung der kurdischen Frage veröffentlicht. Daraufhin riefen die Demokratische Gesellschaftspartei DTP sowie 200 kurdische und türkische Intellektuelle zu einem einseitigen Waffenstillstand auf. Ehe die kurdische Seite darauf antworten konnte, ereignete sich der Anschlag in Diyarbakir. Damit hat sich nochmals gezeigt, wer terroristisch ist und an diesem Krieg festhält.

Während die Wunden der 4000 zerstörten und entvölkerten Dörfer, der Millionen Vertriebenen, der Tausenden Morde sog. „unbekannter Täter“ noch frisch sind, stehen jetzt Morde an Kindern auf der Tagesordnung. Die Anschläge in Diyarbakir sind ein Massaker an Kindern – ausgeführt von Institutionen des türkischen Staates.

Der türkische Ministerpräsident legitimierte die Morde an kurdischen Kindern bereits im März, als im Rahmen von Angriffen türkischer Sicherheitskräfte auf Zivilisten nach den Newrozfeierlichkeiten 9 kurdische Kinder in Diyarbakir getötet wurden, mit seiner Aussage „Unsere Sicherheitskräfte werden die notwendigen Interventionen gegen all diejenigen durchführen, die sich zum Werkzeug des Terrors machen, auch wenn es Kinder oder Frauen sind. Ich möchte, dass dies klar verstanden wird“. Damit gab er grünes Licht für weitere Massaker an der kurdischen Zivilbevölkerung und übernahm gleichzeitig die politische Verantwortung für diese und weitere Verbrechen des Staates.

Ein Aufruf an die Menschlichkeit!

In Diyarbakir wurden mit Bomben des türkischen Staates 7 kurdische Kinder verstümmelt.

Das ist ein Verbrechen! Der Täter: der türkische Staat!

Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden!

Auch Sie, Europa, stehen in der Verantwortung! Gegen die Massaker an der kurdischen Bevölkerung zu handeln!

Die Verantwortlichen müssen vor das Kriegstribunal in Den Haag!

Opfern Sie die Kurden nicht mehr für wirtschaftliche und politische Interessen!

Stoppen Sie das Kindermorden des türkischen Staates!

Wir Kurdinnen und Kurden wollen

… Frieden und Gerechtigkeit

… ein würdevolles Leben

… Freiheit

Wir Kurdinnen und Kurden in Europa verurteilen dieses Massaker aufs Schärfste und sprechen dem gesamten kurdischen Volk unser Mitgefühl aus.

YEK-KOM
Föderation kurdischer Vereine in Deutschland e.V.