Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
   
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Düsseldorf, 1. September 2006

 

Erklärung zum 1. September

Anlässlich des Weltfriedenstages am 1. September, gratulieren wir im Namen von CENÎ - Kurdisches Frauenbüro für Frieden allen Völkern der Welt, allen Frauen und Kindern zum Weltfriedenstag. Wir wünschen allen Menschen ein freiheitliches, egalitäres und friedliches Zusammenleben.

Der erste September wurde der Menschheit seinerzeit als Aufruf zur Beendigung aller Kriege gewidmet.

Jedes Jahr werden große Anstrengungen unternommen, um die Kriege, Massaker und Völkermorde zu stoppen und den Frieden auf der Welt zu verwirklichen. Denn die Menschheit sehnt sich nach einem Leben in Frieden und innerer Ruhe. Insbesondere die unterdrückten Völker leben nach wie vor in der Hoffnung auf Frieden. Jedoch ist es unmöglich ein friedliches Leben zu führen, wenn täglich Krieg herrscht, wenn täglich Frauenmorde und Selbstmorde von Frauen verübt werden, wenn täglich Prostitution betrieben und Kindermorde verübt werden.

Im Mittleren Osten ist es sehr schwierig, vom Frieden zu sprechen. Der Angriff Israels auf den Libanon, welcher im Namen des Friedens geführt wird, die Ermordung von Kindern, welche ihre Kindheit nicht erleben durften, die Ermordung palästinensischer Frauen und die Vernichtungs- und Verleugnungspolitik gegen das kurdische Volk, welches große Anstrengungen für Demokratie und Frieden unternahm; all diese Grausamkeiten werden noch heute in hohem Tempo und ungemeiner Schärfe durchgeführt.

Es ist wichtig, in Zeiten, in welchen Kriege, Völkermorde und Frauenmorde immer weiter zunehmen, die Bemühungen für den Frieden fortzusetzen.

Der 1. September 2006 im Mittleren Osten steht nicht im Zeichen des Friedens, sondern des Krieges. Der türkische Staat und weitere Länder im Mittleren Osten setzen die Verleugnung, der Vernichtung und die Mentalität des Chauvinismus fort und betreiben eine Politik, die Völker gegeneinander feindlich zu stimmen. Statt das friedliche Zusammenleben zu fördern, haben sich die Kriege vermehrt wodurch menschliche Werte zunichte gemacht werden.

Besonders widersprüchlich ist hierbei, dass diese Kriege angeblich für den Frieden im Mittleren Osten geführt werden. Die herrschenden Mächte und die Staatsmächte definieren den Frieden nach ihren Profiten und füllen diesen inhaltlich je nach Definition aus.

In den letzten 8 Jahren hat Abdullah Öcalan, der Vorsitzender des kurdischen Volkes, und mit ihm das kurdische Volk mehrere Male Schritte für den Frieden und für die Demokratie unternommen.

Besonders realistischen Lösungsvorschlägen gegenüber haben die Staatsmächte mit Gewalt, Unterdrückung und Krieg geantwortet.

Die despotische Mentalität, welche sich seit Tausenden von Jahren gegen das kurdische Volk und gegen die Völker des Mittleren Ostens aufgedrängt, ist eine Mentalität, welche sich selbst vernichtet.

Unsere Forderungen als Frauen sind menschlich und berechtigt. Die Rechte aller Völker auf der ganzen Welt, vor allem die im Mittleren Osten, worunter sich auch das kurdische Volk befindet, sollen anerkannt werden. Abdullah Öcalan, der Vorsitzende des kurdischen Volkes, soll aus der Haft entlassen werden.

Unsere Grundpflichten sind es, allen Hindernissen bezüglich unserer Friedensbemühungen aktiv entgegenzutreten, einen gesamten Widerstand zu leisten und diesen zu erhöhen.

Es sollte unsere Grundbemühung sein, das Wort Frieden aus den Händen, aus den Lippen derjenigen zu befreien, welche im Namen des Volkes Kriegspolitik führen.

Gegen den Krieg in Kurdistan und gegen alle Kriege auf der Welt sollten weltweit alle Frauen zukünftige erste Septembertage jeden Jahres in friedliche Zeiten umwandeln; sie sollten den Frieden nicht nur auf einen Tag eingrenzen, sondern auf alle Tage im Jahr ausweiten und damit den Zusammenhalt und das Zusammenleben fördern. In diesem Zusammenhang rufen wir alle Frauen dieser Welt, alle demokratischen Vereinigungen, alle, die sich intellektuell und aktiv für den Frieden einsetzen, die Bestrebungen für Frieden und Demokratie zu erweitern.

Jeder Mensch, der ein Gewissen hat, sollte nicht schweigen und seinen Beitrag zu diesen

Friedensbestrebungen leisten.

1. September 2006CENÎ - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V