Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.

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Erklärung

 

Düsseldorf, 12. November 2004

CENI informiert: Überfall auf ein Jugend- Kulturcamp in den Niederlanden

Heute am 12.11. 2004 erfuhren wir aus der Presse, ein bewaffnetes Ausbildungscamp der ehemaligen PKK in den Niederlanden sei von der Polizei gestürmt und die Anwesenden verhaftet worden.
Da wir den Friedenskurs des jetzigen Kongra- Gel verfolgen und diese Nachricht nicht glauben konnten, forschten wir selber nach.

Es stellte sich heraus, dass eine Gruppe kurdischer Jugendlicher dort ein Seminar über kurdische Kultur besuchte und dieses kurzerhand als Terroristencamp in die Öffentlichkeit lanciert wurde.

Wir denken, dass dieser weitere Angriff auf die kurdische Bewegung kein Zufall ist.
Wir sehen einen engen Zusammenhang zwischen der Entscheidung des höchsten niederländischen Gerichtes am letzten Montag, dem 8.11., das die Auslieferung der Kurdischen Politikerin Nuriye Kesbir untersagte, welche zuvor vom niederländischen Justizminister Jan Piet Hein Donner genehmigt worden war. Dieser hat inzwischen wiederum gegen diesen Entscheid Widerspruch eingelegt.

Es ist offensichtlich, dass die niederländische Regierung Terroristen braucht , um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Und wo keine Terroristen sind, werden sie dazu gemacht. Auch wenn es sich nur um singende und tanzende Jugendliche handelt, die , aus ihrer Heimat vertrieben, die eigene Kultur kennen lernen und bewahren wollen.

Wir sind sicher, dass dort keine Waffen gefunden worden sind.

Wir protestieren gegen diese weiter Provokation und Missachtung der Friedensbemühungen der kurdischen Bewegung.

Wir fordern die sofortige Freilassung der Festgenommenen und eine Entschuldigung der niederländischen Regierung an die kurdischen Kulturschaffenden.

Wir bekräftigen unsere Forderung nach Freilassung der kurdischen Politikerin Nuriye Kesbir.
Eine friedliche Zukunft für die KurdInnen darf nicht weiter aufgrund politischer und ökonomischer Interessen Europas aufs Spiel gesetzt werden.

Wir rufen alle friedliebenden und demokratischen Menschen auf, gegen diese neuerliche Eskalation zu protestieren und dies per Fax, Brief, Telefon an den niederländischen Justizminister zu senden oder auf andere Weise die Solidarität mit den Verhafteten auszudrücken.

Jan Piet Hein Donner (Justizminister)
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