Exekutivrat Kurdistan Nationalkongress


Der türkische Staat ist verantwortlich für den Tod von Ismet Baycan

Ismet Baycan, Mitglied der ersten Friedensgruppe, ist im Gefängnis von Mus verstorben. Er hatte sich seit einiger Zeit in einem schlechten Gesundheitszustand befunden, doch bedauerlicherweise hatten sich die Gefängnisbehörden aus innenpolitischen Gründen geweigert, ihn behandeln zu lassen, so dass sein Tod unausweichlich wurde. Der türkische Staat ist aus diesem Grunde unmittelbar verantwortlich für den Tod des Friedensbotschafters Ismet Baycan.

Der KNK verurteilt dies aufs schärfste. Ismet Baycan ist ein Märtyrer für den Frieden und für Kurdistan. Wir sprechen seiner Familie und unserer Nation das Beileid aus.

Bekanntermaßen ist am 2. Oktober 1999 die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) dem Aufruf Abdullah Öcalans gefolgt, hat ihren bewaffneten Kampf eingestellt und sich auf den Weg einer friedlichen und demokratischen Auseinandersetzung begeben.

Weil die PKK ihr Engagement für die neue Strategie zeigen wollte, ging ein Reihe von Guerillas, die sogenannte erste Friedensgruppe, in die Türkei und übergab um des Friedens und einer demokratischen Lösung willen ihre Waffen.

Die Antwort der türkischen Behörden war leider harsch. Die Botschafter des guten Willens wurden bestraft. Anschließend verweigerte man in einer unmenschlichen Entscheidung einem Menschen im Gewahrsam der Behörden die medizinische Behandlung und wurde so verantwortlich für seinen Tod.

Dieses Ereignis macht deutlich, wie weit der türkische Staat im Hinblick auf Frieden und Demokratie von der kurdischen Nation entfernt ist. Das derzeit vorbereitete Reuegesetz ist ein weiterer Beleg für diese Haltung. Der Staat verlangt von den Kurden, Tod und Gefängnis hinzunehmen und auf dieser Basis das neue Gesetz zu akzeptieren. Durch dieses fortgesetzte, unkonstruktive Verhalten des türkischen Staates wird das neue Gesetz zum Scheitern verurteilt. Der KNK verurteilt noch einmal diese Methode und die inhumane Politik des türkischen Staates, die zu diesem tragischen Tod geführt haben.

Brüssel, 25. Mai 2003