Unterstützerkreis für die Rückkehr der Familie Özdemir
c/o Helmut Schillo
Fahrwald 31
66687 Wadern


Pressemitteilung - Montag - 1.Juli 2002 - 18.30Uhr

 


Abschiebung von selbstmordgefährdetem Kurden in letzter Minute ausgesetzt

Eilantrag vor Verwaltungsgericht des Saarlandes

Auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt wurde in letzter Minute die Abschiebung von Tahsin Özdemir ausgesetzt. Das teilte sein Anwalt, Peter Nobert, mit. Grundlage für die Aussetzung durch die Ausländerbehörde war ein Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht des Saarlandes. Ein ärztliches Attest bescheinigte ihm Suizidgefährdung. Das saarländische Innenministerium plante, die Abschiebung mit eigenem Personal durchzuführen und kein BGS-Personal in Anspruch zu nehmen. Auch daran ist nach Meinung des "Unterstützerkreises für die Rückkehr der Familie Özdemir" zu erkennen, dass ein unbedingter politischer Wille besteht, ihn abzuschieben. Der 21-jährige Tahsin Özdemir lebt seit 14 Jahren in Deutschland und wurde am Montagmorgen von sieben Polizisten in der psychiatrischen Klinik in Merzig festgenommen. Dort befand er sich in stationärer Behandlung.

Tahsin Özdemir ist der zweitälteste Sohn der Familie Özdemir, die mit fünf ihrer sieben Kinder im November 2001 nach 14 Jahren in Deutschland abgeschoben wurde. Die Abschiebung erregte im Saarland und darüber hinaus großes Aufsehen, weil sie mitten in Gespräche zwischen dem Präses der Rheinischen Landeskirche, Manfred Kock und dem saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller platzte. Bis heute halten die Proteste für die Rückkehr der Familie Özdemir an. Jeden Freitag finden in Wadern zwischen 18- und 19 Uhr Mahnwachen statt.

Für telefonische Rückfragen: Walter Hermann, Emrullah Özdemir 0170 / 8138 351 Rechtsanwalt Peter Nobert 06831 / 127 27 30