ISKU - Informationsstelle Kurdistan e.V.

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Hamburg, 19.3.2002

An die Presse und die Öffentlichkeit


Rumänische Regierung an der Seite der Türkei

· Bus-Konvoi "Sprache kennt keine Grenzen" an ungarisch-rumänischer Gren-ze festgehalten

· TeilnehmerInnen kündigen Hungerstreik an

Der Bus-Konvoi, der sich am vergangenen Freitag von Brüssel auf den Weg zur bulgarisch-türkischen Grenze gemacht hat, um dort anlässlich des kurdischen Neujahrs-Festes (Newroz) die Forderung nach Einführung von Kurdisch-Unterricht und nach Aufhebung der Todesstrafe in der Türkei zu unterstützen, sieht sich erneuten massiven Behinderungen seitens der Behörden aus-gesetzt.

Nachdem bereits am Sonntag zwei der acht Busse, in denen sich zum größten Teil kurdisch-stämmige europäische StaatsbürgerInnen an der Aktion unter dem Motto "Sprache kennt keine Grenzen" beteiligen, von der ungarischen Polizei zur Umkehr gezwungen wurden, sind es nun die rumänische Behörden, die die unsägliche Tradition der europäischen Rückendeckung türkischer Menschenrechtsverletzungen fortsetzen.

Die verbliebenen sechs Busse werden seit Montag, 16.00 Uhr an der ungarisch-rumänischen Grenze festgehalten und an der Weiterfahrt gehindert. Erst nach 18 Stunden durften die Delega-tions-TeilnehmerInnen die Busse verlassen.
Die rumänischen Behörden begründeten ihr Verhalten mit einem angeblich von Bulgarien erklärten Einreiseverbot, was von dort jedoch nicht bestätigt wurde. Nachdem nach stundenlangen Verhandlungen zunächst die Weiterreise möglich schien, wurden die TeilnehmerInnen des Bus-Konvois am frühen Dienstag Abend endgültig von rumänischer Seite aufgefordert, die Rückreise anzutreten.
Als auch die Forderung, vor Ort eine Sendung des kurdischen TV-Kanals Medya-TV, der die Reise begleitet, durchführen zu können, von der rumänischen Polizei abgelehnt wurde, werden die KurdInnen und ihre UnterstützerInnen nun mit einem befristeten Hungerstreik gegen ihre undemokratische Behandlung und für die Erfüllung ihrer Forderungen demonstrieren.

Reaktionen von rumänischer Seite auf den angekündigten Hungerstreik sind zur Stunde noch nicht bekannt, so dass zum weiteren Geschehen noch keine Einschätzungen vorliegen.

Die Informationsstelle Kurdistan e.V. erklärt sich mit den Forderungen der Aktion "Sprache kennt keine Grenzen" solidarisch und fordert die rumänische Regierung auf, die skandalöse Behinderung demokratischer Initiativen zu beenden.


Informationsstelle Kurdistan
19. März 2002