YXK - Verband der StudentInnen aus Kurdistan
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Rettet das Munzur-Tal in Dersim!

Keine Exportkredite für die acht Staudämme in Dersim!

Das Munzur Tal in der kurdischen Provinz Dersim (Tunceli) soll durch insgesamt acht Staudämme überflutet werden. Diese Staudämme werden viele schwerwiegende und irreparable Folgen für Mensch und Natur haben. Das Leben würde in dieser Provinz damit praktisch zum Erliegen kommen. Diese von der Türkei in Angriff genommenen Staudämme werden bei Vollendung eine Landschaft auf einer Länge von etwa 100 km überfluten, die in ihrer Form im Nahen Osten einzigartig ist. Denn hier sind Dutzende Pflanzen und Tierarten vorzufinden, die nur ihr gedeihen und existieren. Das Munzur Tal wurde 1971 von der Türkei zum Nationalpark erklärt, weshalb der Bau dieser Dämme schon allein gegen die eigenen Gesetze der Türkei verstößt. Auch werden historische Stätten entlang der Munzur Tales unter den Wassermassen verschwinden. Die Provinz Dersim hatte in dem 15 Jahre währenden Krieg besonders zu leiden. Die Hälfte der Siedlungen wurde zwangsentvölkert und die Wälder systematisch zerstört, die Zahl der Bewohner hat sich durch die staatliche Politik auf 70.000 halbiert und das sozial-kulturelle Leben kam zum völligen Erliegen. Jetzt werden weitere Tausenden Menschen ihre Ortschaften verlassen müssen. Mit den Staudämmen würde somit diese Politik der Vertreibung auf lange Sicht fortgesetzt. Es ist wie in anderen Fällen von Staudämmen nicht zu erwarten, dass den Menschen vor Ort langfristige Arbeitsplätze geboten werden. Den Bau dieser Staudämme hat ein Konsortium übernommen, das sich aus österreichischen und US-amerikanischen Firmen zusammensetzt. Die Dämme sollen knapp 2 Mrd. Dollar kosten, die Finanzierung soll durch Exportkreditversicherungen abgesichert werden. Alternativen der Energieversorgung wurden wie bei anderen Staudammprojekten nicht in Betracht gezogen, obwohl mit der gleichen Summe Geld auf anderen Wegen viel mehr Energie erzeugt werden könnte. Der volkswirtschaftliche Nutzen ist eindeutig nicht gegeben. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) liegt auch bisher noch nicht vor. Die politische Dimension ist im Fall von Dersim eindeutig ausschlaggebend. Dersim soll mit seinen geographischen Besonderheiten und widerstandsvollen Geschichte vollständig ausgelöscht werden.

Wir fordern daher von der österreichischen und US-amerikanischen Regierung, keine Exportkreditversicherungen für dieses Projekt zu vergeben! Weiterhin fordern wir die türkische Regierung auf, den Bau der Staudämme am Fluss Munzur einzustellen!

Unterzeichner des Aufrufs YXK - Verband der StudentInnen aus Kurdistan, medico international - Hans Branscheidt

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