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              17. April 2001  Beendet 
              das Sterben ! Der 
              Hungerstreik der Gefangenen gegen die Einführung der Isolationshaft 
              in der Türkei fordert immer neue Opfer. Gestern starb im Gefängnis 
              von Izmir als 13. Häftling der 41-jährige Sedat Gürsel 
              Akmaz an den Folgen des Todesfastens. Familienangehörige der 
              Gefangenen und Ärzte befürchten weitere Tote. Im 
              Dezember letzten Jahres ließ das türkische Regime unter 
              dem zynischen Motto "Operation zur Rettung des Lebens" 
              zahlreiche Gefängnisse stürmen. Bei dieser militärischen 
              Operation wurden mehr als 20 Gefangene getötet. Die Regierung 
              unter Ministerpräsident Ecevit, derzeit mit der ernsthaften 
              Wirtschaftskrise in der Türkei beschäftigt, scheint den 
              Tod weiterer Gefangener billigend in Kauf zu nehmen. Sein Justizminister, 
              Sami Türk, verweigert jegliche Bereitschaft zu Verhandlungen, 
              um den Konflikt zu lösen.  Die 
              Gefangenen fordern bis zu einer Lösung, dass die Kleinzellen 
              in den sog. F-Typ-Gefängnissen 24 Stunden täglich geöffnet 
              werden sollen, den freien Zugang zu Büchern und Zeitungen, 
              ein Ende der schikanösen Durchsuchungen von Gefangenen und 
              deren Besucher/innen und eine Untersuchung des tödlichen Angriffs 
              von Militär und Spezialkräften am 19. Dezember 2000. Weiter 
              fordern sie die Freilassung von kranken und haftunfähigen Gefangenen. 
               In 
              Anbetracht der bedrohlichen Lage mehrerer Dutzend Gefangener und 
              teilweise ihrer Angehörigen, ist die demokratische Öffentlichkeit 
              aufgerufen, sich einzumischen und die türkische Regierung aufzufordern, 
              Verhandlungen aufzunehmen, um ein weiteres Sterben von Menschen 
              zu verhindern.  AZADI 
              fordert zudem die Bundesregierung auf, ihren Einfluss auf die Regierung 
              Ecevit geltend zu machen, damit diese Verhandlungen mit den Gefangenen 
              aufnimmt.  Senden 
              Sie Protestfaxe an:Ministerpräsident Bülent Ecevit, Fax: 0090 312 417 04 
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 Justizminister 
              Hikmet Sami Türk, Fax: 0090 312 417 39 54 Botschafter 
              der Republik TürkeiS.E. Herrn Osman Taney Korutürk, Fax: 030 - 2759 0915
 Auswärtiges 
              Amt, Berlin, Fax: 01888 - 17 3402; e-mail: poststelle@auswaertiges-amt.de |