| Informationsstelle 
        Kurdistan e.V.Büro für Internet und Öffentlichkeitsarbeit: Ludwigstr.13; 
        20357 Hamburg,
 e- mail: isku-web@mail.nadir.org; Internet:www.nadir.org/isku/
 Tel: 040/43182115; Fax: 040/35070949
 Hamburg, 16. April 2001
  Protestiert 
        gegen die unmenschliche Gefängnispolitik in der Türkei Täglich 
        erreichen uns neue Meldungen über den Tod weiterer Gefangener und 
        deren Angehörigen Keine 
        Verhandlungsbereitschaft zur Schließung der F-Typ-Isolationsgefängnisse Heute, 
        am morgen 179. Tag des Hungerstreiks und Todesfastens gegen die F-Typ-Isolationsgefängnisse 
        erreichte uns die Meldung von dem Tod eines weiteren Gefangenen. Im diesem 
        Widerstand gegen die Institutionalisierung der Isolationsfolter in der 
        Türkei mit der Rückendeckung durch die europäischen Staaten 
        sind bis heute 13 Menschen gefallen: Cengiz 
        Soydas: DHKP/C; Sincan F-Typ-Isolationsgefängnis; starb am 21. März.Adil Kaplan: TKP(ML); Edirne F-Typ-Isolationsgefängnis; starb am 
        6. April.
 Bülent Coban: DHKP/C; Edirne F-Typ-Isolationsgefängnis; starb 
        am 7. April.
 Gülsüman Dönmez: TAYAD Angehörige; starb am 9 April.
 Nergiz Gülmez: TKP/ML; Kartal Spezialtypgefängnis; starb am 
        11. April.
 Fatma Ersoy: DHKP/C; Kütahya Spezialtypgefängnis; starb am 11. 
        April.
 Tuncay Günel: TIKB; Buca; starb am 12. April.
 Celal Alpay: TKP(ML); Buca; starb am 12. April.
 Abdullah Bozdag: DHKP/C; Buca; starb am 12. April.
 Erol Evcil: DHKP/C; Sincan F-Typ-Isolationsgefängnis; starb am 12. 
        April.
 Murat Coban: DHKP/C; Sincan F-Typ-Isolationsgefängnis; starb am 14. 
        April.
 Canan Kulaksiz: TAYAD Angehörige starb am 15. April
 Sedat Gürsel Akmaz: DHKP/C starb im Krankenhaus von Izmir am 16. 
        April
 Mit 
        jeder Stunde, mit jeder Minute, kann sich die Zahl der Toten erhöhen, 
        denn die Regierung ist nicht zum Einlenken auf die Forderungen der Gefangenen 
        bereit. Sie ist nicht einmal bereit, Verhandlungen mit den Sprechern der 
        Gefangenen oder den Menschenrechtsvereinen der Türkei aufzunehmen. 
        Warum auch, denn der Druck auf die türkische Regierung vor allem 
        aus den europäischen Ländern ist sehr verhalten. So fragten 
        Angehörige der Gefangenen in einer Presseerklärung am 13. April: 
        "Alle die sagen, ich bin gegen Folter, ich verteidige die Menschenrechte, 
        ich bin Demokrat, fortschrittlich, ich bin für Recht, all diese Institutionen, 
        Personen, Gewerkschaften, Berufskammern, Massenorganisationen... wo seid 
        Ihr? Jeden Tag sterben sie, wo seid Ihr?" Die 
        dem Tod nahen Gefangenen werden gefoltertSo wurde der Gefangene Tuncay Günel vor seinem Tod von Gendarmen 
        angegriffen. Andere Gefangene erklärten über ihre Anwälte, 
        dass Tuncay zusammengetreten worden ist. Auf seinen Armen und auf seiner 
        Brust wurden Fußspuren gefunden. An seiner Leiche wurde ein gebrochener 
        Arm festgestellt.
 Menschenrechtsorganisationen 
        in Europa schweigenDer Menschenrechtsverein IHD Istanbul hat in einem Brief an die Türkei-Abteilung 
        von Amnesty International (ai) seine Befremdung angesichts des Schweigens 
        der Institution kundgetan. "Es sei verwunderlich, heisst es in dem 
        Brief, dass ai trotz des Todes von mehreren Gefangenen keine Delegation 
        in die Türkei entsendet habe. Das Schweigen sei der Grund für 
        die Anhäufung von Todesfällen. 'Soweit wir wissen, sind die 
        Gefängnisse der grösste Arbeitsbereich von ai. Steckt hinter 
        dem Schweigen die Tatsache, dass ai die F-Typ-Gefängnisse billigt? 
        Hat ai die Gefängnisse aus seiner Arbeit gestrichen? Solange Ihr 
        und Institutionen wie Ihr schweigt, wird es weitere Tote geben.' " 
        (Özgür Politika, 14.4.2001)
 Isolation 
        ist eine der brutalsten Form der Folter an MenschenDeshalb müssen Isolationsgefängnisse geschlossen werden. Seit 
        Oktober 2000 befinden sich Tausende Gefangene und Angehörige gegen 
        die Einführung dieser Spezialgefängnisse im Widerstand. Solidarisiert 
        Euch mit Ihnen und unterstützt sie in ihren Forderungen.
 Schickt 
        euren Protest an verschiedene Institutionen und Organisationen:  Auswärtige 
        Amt: Bundesminister des Auswärtigen, Herrn Joseph Fischer, Fax: 01888- 173 402, e-mail: poststelle@auswaertiges-amt.de
 amnesty 
        international,Telefon: +49 (0)228 / 9 83 73-0, Telefax: +49 (0)228 / 63 00 36, E-Mail: 
        info@amnesty.de
 Protestfaxe 
        in die Türkei:Staatspräsident: 0090-312 427 13 30
 Ministerpräsident:0090-312 417 04 76
 Justizministerium:0090-312 417 39 54
 Generaldirektor der Haftanstalten:0090-312 414 63 01
 e-mail:Justizminister Sami Türk: sturk@adalet.gov.tr"
 Generaldirektor der Haftanstalten: ertosun@adalet.gov.tr."
 Den Angehörigen der Gefallenen möchten wir unser tiefes Mitgefühl 
        aussprechen und schließen uns ihren Forderungen an:
 Schluss 
        mit der Isolation!Schluss mit der Zwangsernährung!
 Schluss mit der Repression in den Gefängnissen und ausserhalb!
 täglich aktualisierte Nachrichten auf unserer Internetseite: www.nadir.org/isku/
   |