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Köln, 31.03.2001

An die Redaktionen In- und Ausland / Türkei / Kurdistan / Mittlerer Osten

Presseinformation:

PKK fordert eine regionale Lösung der politischen Probleme im Mittleren Osten!

Türkische Armee beginnt mit Rückzug aus Süd-Kurdistan (Nord-Irak)

In einem am 3o. März 2001 verbreiteten Kommunique forderte der Präsidialrat der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) eine regionale Gesamtlösung der politischen Probleme im Mittleren Osten. Dies wäre die logische Konsequenz, die aus der veränderten Welt- bzw. regionalen Lage zu ziehen sei.

Bemühungen um eine Lösung, welche nicht die geschichtliche und gesellschaftliche Realität des Mittleren Ostens zur Ausgangsbasis haben, seien von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der beharrliche Widerstand des palästinensischen und kurdischen Volkes habe dies klar bewiesen. Deshalb seien Lösungen nur im demokratischen Rahmen denkbar. Wenn die jeweiligen Staaten ihre Probleme nicht selbst lösen, würden die vorhanden Widersprüche stets von äußeren Mächten für die eigenen Interessen genutzt. Auch machte der Präsidialrat deutlich, dass das Festhalten am Status Quo in der kurdischen Frage die Probleme nur vertieft. Die Politik der Verleugnung und Vernichtung habe ihren Bankrott offen dargelegt.

Die massenhafte Beteiligung an den diesjährigen Newrozfeierlichkeiten zeige, welche breite Unterstützung die auf demokratischen Wandel und Frieden abzielende Politik der PKK im kurdischen Volk genießt. Mit dem diesjährigen Newroz sei der politische Kampf, für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage, in eine neue Phase getreten. Die PKK erkenne alle Bemühungen für eine friedliche Lösung des Konfliktes an. Sie sei weiterhin zu Bündnissen mit denjenigen Kräften bereit, die real an einer demokratischen Lösung der kurdischen Frage interessiert seien.

In dieser Hinsicht wird der eingeleitete Rückzug der türkischen Armee aus Süd-Kurdistan (Nord-Irak) und die relative Zurückhaltung des türkischen Staates als positiv bewertet. Jedoch betont die PKK, dass ohne demokratische Reformen die derzeitige ökonomische und politische Krise nicht zu überwinden sei. Die Türkei stehe nun am Scheideweg. Es gebe nur die Wahl zwischen Demokratie und Diktatur. Die letztere würde jedoch den Niedergang der Türkei bedeuten. Die Zeit wäre reif - in adäquater Form - mit der kurdischen Seite in den Dialog zu treten, um eine realistische Perspektive zur Lösung der schwerwiegenden Probleme zu eröffnen.

Des weiteren rief die PKK alle kurdischen Organisationen und Parteien - insbesondere die KDP und PUK - zur nationalen Einheit auf. Die vorhandenen Probleme müssten friedlich und im Dialog gelöst werden.