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Berlin, 4. August 1999

An die Redaktionen:
Aktuelles/Ausland/Inland/Mittlerer Osten/Türkei/Kurdistan

 

· Kontra-Guerilla-Angriffe in Silvan (Diyarbakir) forderte 6 Tote!

· Kurden, die zum Urlaub in die Türkei einreisten wurden verhaftet.

· Staatliche Repressionen gegen den Menschenrechtsverein halten an

 

Kontra-Guerilla-Angriffe in Silvan forderte 6 Tote

Im Dorf Cigdemli in der Provinz Silvan bei Diyarbakir sind Dienstag abend sechs kurdische Dorfbewohner, darunter ein Kind, einem bewaffneten Angriff der türkischen Kontra-Guerilla zum Opfer gefallen. Die Menschen auf die gefeuert wurde saßen in einem Dorfautobus. Die sechs Insassen, Faris Yakaci (8), Ercan Yakaci (20), Rezzak Inanc (18), Raif Uyan (19), Mehmet Gök (47) und Firat Esin (19) waren auf der Stelle tot. Weitere acht Personen wurden schwer verletzt. Ein Verletzter gab an, daß grundlos auf sie geschossen wurde.

Die nach dem Vorfall interviewten Dorfbewohner gaben an, daß sie seit langem gezwungen werden Dorfschützer zu werden, sich aber weigerten. Von seiten des Menschenrechtsvereins IHD wurde eine Untersuchung eingeleitet. Der Menschenrechtsverein hat diesen Vorfall scharf verurteilt und als Vergehen gegen die Menschheit bezeichnet.

Weiters wurde bekannt gegeben, daß man die Täter zwar noch nicht ausfindig gemacht hat, aber allein die Tatsache, daß die Verletzten erst 20 Stunden später zur ärztlichen Behandlung gebracht wurden, zeigt, um welchen Täterkreis es sich handle. Außerdem sei das nächste Brigadekommando des türkischen Militärs nur zehn Minuten - 1,5 Kilometer - entfernt. Auch die prokurdische Demokratische Partei des Volkes HADEP, hat dieses Massaker als eine willkürliche Provokation in einer Phase der Friedensbestrebungen bezüglich der Kurdenfrage bezeichnet.


Kurden, die zum Urlaub in die Türkei einreisten wurden verhaftet.

Ibrahim Karatut, Salman Taskiran und Ibrahim Taskiran sind vor einer Woche aus der italienischen Stadt Mailand in die Türkei auf Urlaub gereist. Sie wurden am Flughafen Istanbul festgenommen und für Spitzeltätigkeiten angeworben. Nach ihrer Freilassung wurden sie im Dorf Sadaklar bei Pazarcik in Maras erneut festgenommen und eine Woche lang gefoltert. Ibrahim Kartut und Selman Taskiran wurden festgenommen und in das Spezialgefängnis in Maras gebracht.

Staatliche Repressionen gegen den Menschenrechtsverein IHD halten weiterhin an

Der Menschenrechtsverein IHD führt zur Zeit eine Unterschriftenkampagne gegen die Todesstrafe durch. Immer wieder versucht der türkische Staat die Menschen an dieser Arbeit zu hindern. In Diyarbakir wird diese Kampagne von den Mitgliedern des Menschenrechtsverein IHD und der Demokratiepartei des Volkes HADEP gemeinsam durchgeführt. Es wurde bekanntgegeben, daß die Repressionen gegen diese Menschen in der letzten Zeit zugenommen haben. Alleine in den letzten zehn Tagen wurde in den Stadtbezirken Baglar und Surici von Diyarbakir 15 Personen festgenommen und bedroht. Desweiteren wurde bekannt, daß die Polizei die Unterschriftenlisten vernichtet habe.