ap 01.06.1999

 «Reporter ohne Grenzen» beklagt Behinderungen bei Öcalan-Prozeß

 Berlin (AP)

Die Menschenrechtsorganisation «Reporter ohne Grenzen» hat beim türkischen Innenministerium gegen Behinderungen bei der Berichterstattung über den Öcalan-Prozeß protestiert. Der internationale Verband zur Verteidigung der Pressefreiheit erklärte am Dienstag in Berlin, von 700 Journalisten, die eine Akkreditierung für das Verfahren gegen den PKK-Führer Abdullah Öcalan beantragt hätten, seien nur 20 pro Tag zugelassen worden.

Außerdem seien zwei prokurdische Zeitungen gezielt ausgeschlossen worden. Die zugelassenen Journalisten dürften keine Mobiltelefone, Laptops und Kameras in den Gerichtssaal bringen, sondern nur Bleistift und Papier. Internationale Prozeßbeobachter ohne Akkreditierung als Auslandskorrespondenten seien nicht zur Verhandlung auf der im Marmarameer gelegenen Insel Imrali zugelassen, erklärte die Organisation.