Berliner Zeitung 17.3.99

Baran schreibt Landowsky

Von Marlies Emmerich
Der Tod von Sema Alp – eine der toten Kurden vor dem
israelischen Generalkonsulat - sei Verpflichtung, Druck auf
die Türkei auszuüben. Dies hat der Grünen-Abgeordnete Riza Baran in einem Offenen Brief an CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus-Rüdiger Landowsky unterstrichen. Der Kurde Baran nimmt Bezug auf eine Äußerung Landowskys, daß Sema Alp jünger als Landowskys Tochter gewesen sei. „Das hat mich gerührt, aber auch irritiert“, so Baran. Der Abgeordnete will mit seinem Brief „ein wenig mehr Verständnis für Leiden und Sorgen der Kurden“ erreichen. Detailliert schildert Baran das Leben der 18jährigen. Baran: „Sie wurde von einem Leben in ein anderes geworfen.“ Wie Landowsky sagte, empfinde er es als „propagandistisch“, das Schicksal des Mädchens in einem Offenen Brief auszuschlachten. Er werde aber Baran schreiben, daß die „Unterdrückung der Kurden“ durch die türkische Regierung eine „fürchterliche Sache“ seien. Allerdings dürfe auch keiner ein junges Mädchen für politische Aktionen mißbrauchen.(mm.)