junge Welt, 15.03.2007

Weltaktionstag: Staudammgegner besetzen Brandenburger Tor

Aus Anlaß des Weltaktionstags gegen Staudämme besetzten Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten das Brandenburger Tor in Berlin. Kurzfristig hing ein Großtransparent vom Tor, mit dem gegen den Bau des Ilisu-Staudamms im Südosten der Türkei protestiert wurde. »Stellen Sie sich einen Staudamm vor, der die Spree zu einem See werden läßt. Der Stausee würde die Museumsinsel, den Berliner Dom und das Brandenburger Tor unter Wasser setzen«, hieß es in einem Flugblatt der Veranstalter. Durch das Aufstauen des Tigris würden 55 000 Menschen weitgehend entschädigungslos von ihrem Land vertrieben und die mehr als 9000 Jahre alte mesopotamische Stadt Hasankeyf überflutet. In den nächsten Tagen wird eine Entscheidung der Bundesregierung über die Vergabe von Hermesbürgschaften für das Projekt an den Stuttgarter Baukonzern Züblin erwartet.

(nb)