Özgür Politika, 14.05.2004

Nuriye Kesbir in den Niederlanden in Totalisolation

Die kurdische Politikerin Nuriye Kesbir, deren Auslieferung von Holland an die Türkei vergangene Woche entschieden worden ist, wurde aufgrund ihres Hungerstreiks in eine Zelle im Untergeschoss des Gefängnisses gesperrt. Aufgrund ihres Hungerstreiks als Protest gegen das Auslieferungsurteil wurden jegliche soziale Rechte eingeschränkt. Sie befindet sich in einer Zelle, die für gefährlich geltende und innerhalb des Gefängnisses Straftaten begehende Gefangene gedacht ist. Dort wird sie 24 Stunden per Kamera überwacht. Sie muss Gefängniskleidung tragen. In der Zelle befindet sich lediglich eine Matratze und eine Toilette. Stifte, Blätter, Zeitung, Fernsehen und Radio wurden ihr verboten. Telefonieren oder Besuch zu empfangen wurde ebenso verboten.

Bei ihrem letzten Gespräch mit ihrem Anwalt unterstrich Kesbir ihre Verbundenheit zur kurdischen Führungspersönlichkeit Abdullah Öcalan und dem kurdischen Volk. Sie teilte mit, dass sie ihren Hungerstreik so lange fortsetzen wird, bis Gerechtigkeit siegt oder bis sie stirbt.

Weiterhin sagte sie, dass sie froh über die positiven Entwicklungen innerhalb des Kongra Gel sei und die Einheit des Kongresses begrüße. Sie fügte hinzu, dass „Apoculuk“ [Apoismus] nicht gestorben ist und stärker und entschlossener als je zuvor sei. Weiterhin gedachte sie der im Monat Mai Gefallenen, grüßte das gesamte kurdische Volk und dessen FreundInnen und sagte zum Schluss noch „Entweder wird das Recht siegen, oder mein Sarg wird in die Türkei geschickt“.