DIHA, Dicle Nachrichtenagentur, 07.05.2004

Nuriye Kesbir aus Protest im Hungerstreik

DEN HAAG (DÎHA) – Die yezidische kurdische Politikerin Nuriye Kesbir hat aus Protest über die Entscheidung ihrer Auslieferung in die Türkei mit einem Hungerstreik begonnen. Nuriye Kesbir befindet sich zur Zeit im Gefängnis Breda in Holland wo sie gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Den Haag ihre Aktion begann.

Die Entscheidung der Auslieferung der kurdischen yezidischen Politikerin Nuriye Kesbir wurde von ihren VerteidigerInnen als unrechtmäßig bewertet. Die VerteidigerInnen sagten, dass der Fall und die Entscheidung nicht juristisch sondern politisch seien. Die Kurden in Holland protestierten gegen die Entscheidung. Der Prozess gegen Kesbir dauerte etwa eine Stunde. Der Fall wurde so entschieden, dass Kesbir in die Türkei ausgeliefert werden kann. Eine Kommission soll gegründet werden, die in der Türkei untersuchen soll, ob es dort Folter gibt oder nicht, ob die Rechte eingehalten werden oder nicht, und ob die Genfer Konventionen eingehalten werden oder nicht. Eine Delegation des Gerichtes schickte die Akte Kesbirs an das Justizministerium.

Kurden marschieren zum Innenministerium
Mehr als 150 Kurden blockierten den Verkehr, indem sie vom Justizgebäude zum Innenministerium demonstrierten. Die Aktion dauerte mehr als eine Stunde, im Anschluss trafen sie sich mit einem Sprecher des Innenministeriums. Die Kurden stellten die Entscheidung der Auslieferung Kesbirs in Zusammenhang mit der Entscheidung, den KONGRA-GEL auf die Liste der terroristischen Organisationen der Europäischen Union zu setzen. Die Kurden forderten, dass Kesbir nicht ausgeliefert und sofort freigelassen wird.
(7/5/2004 - 18:41)