Westfälische Nachrichten 24.12.98

Kurdische Selbstmordattentäterin riß Passanten mit in den Tod

Ankara (dpa) - Eine Kurdin hat am Donnerstag in der Türkei bei einem Selbstmordattentat einen Menschen mit in den Tod gerissen. Wie die halbamtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, wurden bei dem Anschlag im Zentrum der ostanatolischen Provinzhauptstadt Van ferner 22 Personen verletzt.
Die Frau, die der verbotenen Separatistenorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angehören soll, hatte einen Sprengsatz, den sie am Körper trug, vor einem Militärgebäude gezündet. Dabei starb neben der Attentäterin ein Student, der zufällig vorbeikam. Die Druckwelle erfaßte auch einen Bus mit Soldaten, der gerade vor dem Gebäude parkte. Unter den Verletzten sind 14 Soldaten, vier Studenten und ein Lehrer.
Es war das dritte Selbstmordattentat von Kurden in der Region seit der Festnahme von PKK-Führer Abdullah Öcalan am 12. November in Rom. Die Türkei betrachtet Öcalan als «Staatsfeind Nummer Eins» und hat die Auslieferung beantragt.