Rom/Ankara (dpa/AFP) - PKK-Chef Abdullah Öcalan soll bereit
                      sein, Italien zu verlassen. Wie sein Anwalt Giuliano Pisapia gestern
                      in Rom mitteilte, wolle der Kurdenführer diesen Schritt tun, wenn
                      dadurch ein Friedensprozeß zur Lösung der Kurdenfrage erleichtert
                      wird. Öcalan war am vorigen Mittwoch per Gerichtsbeschluß auf
                      freien Fuß gesetzt worden. Er kann sich frei bewegen, wird jedoch
                      auf Anordnung der Regierung weiterhin überwacht und darf das
                      Land nicht verlassen.

                      Die Türkei und Italien haben unterdessen Gespräche über die
                      Abschiebung des PKK-Chefs in ein Drittland aufgenommen. Wie
                      die türkische Nachrichtenagentur Anadolu gestern aus Rom
                      berichtete, wollen beide Regierungen Öcalan an ein Drittland
                      überstellen. Zu diesem Zweck hätten sich türkische und italienische
                      Diplomaten in der Nacht zum Montag in der türkischen Botschaft in
                      Rom getroffen, um über das weitere Schicksal des Führers der
                      verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans zu beraten.

                         TAZ, 22.12.1998