Blue Window 20. Oktober 1998

Gemeinsam gegen Kurdische Arbeiterpartei
ap/yz)   Nach wochenlangen Spannungen haben die Türkei und Syrien ihren Streit über die Unterstützung von kurdischen Rebellen beigelegt. Wie der türkische Aussenminister Ismail Cem mitteilte, unterzeichneten beide Seiten ein Abkommen, in dem Damaskus zusagt, gegen die Kurdische Arbeiterpartei PKK vorzugehen. Der Konflikt hatte die beiden Nachbarländer an den Rand einer bewaffneten Auseinandersetzung gebracht.
Wie Cem ausführte, will Syrien PKK-Lager auf seinem Territorium sowie im Bekaatal in Libanon schliessen. Auch sollen syrische Sicherheitskräfte künftig Angriffe kurdischer Kämpfer von Syrien aus auf die Türkei unterbinden. Die Regierung in Damaskus werde die PKK zu einer terroristischen Organisation erklären und ihrem Anführer Abdullah Öcalan keine Einreise mehr gewähren, fügte er hinzu. Die Türkei werde die Einhaltung der Zusagen genau beobachten, sagte Cem weiter.
Der türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz hatte zuvor erklärt, Öcalan halte sich nicht mehr im Nachbarland auf. Yilmaz erklärte in Ankara, Öcalan sei in einem Moskauer Vorort aufgespürt worden. Die Regierung habe seine Auslieferung beantragt.
Ankara drohte dem Nachbarland mit einem Militärschlag, sollte die Regierung in Damaskus Öcalan nicht ausliefern und weitere Forderungen erfüllen. Die PKK kämpft seit 1987 für eine Autonomie der Kurden; der Konflikt kostete bislang etwa 37’000 Menschen das Leben.