Yedinci Gündem, 16.-22. Maerz 2002

Mutter, Sprache und Kinder...

Adana / Diyarbakir. Sie wollten, dass ihre Kinder in der Sprache sprechen, die sie kennen, und sie klopften mit ihren vorbereiteten Gesuchen an die Türen der zustaendigen Stellen. Sie hatten zuhause Kinder, und sie trugen Kinder in ihren Baeuchen. Dann mussten sie ins Gefaengnis. Jetzt zaehlen sie im Gefaengnis die Tage bis zur Geburt. Fatma Azkut, Zehra Beyav und Sakine Beyav. Die drei Mütter gingen am 17. Januar zur Nationalen Erziehungsbehörde, um Gesuche einzureichen. Aber jeder, der kurdisch fordert, ist von der PKK, und jeder, der sich mit einer solchen Forderung konfrontiert sieht, betrachtet sich selbst als mindestens ebenso zustaendig wie die Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Behördenleiter benachrichtigte die Polizei, die die Frauen festnahm. Der Staatsanwalt sprach Haftbefehl aus und schickte sie ins Gefaengnis. Aber diese Frauen waren schwanger und liessen 14 Kinder zurück. Eine der Frauen, Fatma Aykut, war im neunten Monat. Ihre Schwiegermutter Ayse Aykut hatte das Gesuch gemeinsam mit ihr eingereicht. Als sie ihre Schwiegertochter im Gefaengnis besuchte, erzaehlte diese, dass sie Schmerzen habe. "Wir haben gemeinsam vor dem DGM ausgesagt, aber Fatma wurde verhaftet, obwohl sie schwanger ist. Warum sie mich nicht verhaftet haben, habe ich immer noch nicht verstanden." Jetzt kümmert sie sich um die zurückgebliebenen Kinder. "Aber ich kann mich nicht um sie kümmern, sie sollen meine Schwiegertochter freilassen." Es sieht jedoch so aus, dass noch vor der bevorstehenden Hauptverhandlung ein Baby im Gefaengnis geboren werden wird. Das gleiche gilt für Zehra Beyav. Ihre Schwiegermutter und ihr Mann machen Arbeitsteilung. Ihr Mann passt nachts auf die Kinder auf, ihre Schwiegermutter tagsüber. 14 weitere Erziehungsberechtigte, die am gleichen Tag Gesuche eingereicht haben und gegen die ein Verfahren eröffnet worden ist, sind am 13. Maerz freigesprochen worden.

Prozess gegen zehn Frauen

In Batman ist gegen zehn Erziehungsberechtigte, die am 22. Januar festgenommen worden waren, als sie Gesuche einreichen wollten, ein Verfahren eingeleitet worden. Vier von ihnen befinden sich in Haft. (...) In der Anklageschrift heisst es, sie seien mit Antraegen "erwischt" worden, in denen es hiess: "Als eine Mutter möchte ich, dass mein Kind Kurdischunterricht erhaelt. Hochachtungsvoll...". Es wird gemaess Artikel 169 und 3713 Strafgesetzbuch eine Strafe bis zu sieben Jahren gefordert.