Saarbrücker Zeitung, 13.12.2001

Für friedliche Lösung in der Türkei

Saar-Kurden kämpfen für ein Ende des PKK-Verbots

Saarbrücken (gf). Die Kurden drängen auf eine friedliche Beilegung des Konflikts mit der Türkei. Deshalb sind sie im Moment in ganz Europa, insbesondere auch in den deutschen Bundesländern aktiv, um Schritt für Schritt die Anerkennung ihrer Organisationen und ihrer nationalen Identität zu erreichen. Der Vorsitzende des kurdischen Friedenskomitees im Saarland, Atca Sükrü, wies im Gespräch mit unserer Zeitung darauf hin, dass sein Komitee in diesem Sinne bereits das Gespräch mit Ministerpräsident Peter Müller gesucht und zwei Mal zur Unterredung mit den Fraktionen im saarländischen Landtag gewesen sei.

Hinter dem saarländischen Friedenskomitee stünden, so hieß es, rund 1300 kurdische Familien. Etwa 2000 Kurden hätten im Saarland ein Bekenntnis zur Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK abgelegt, bundesweit 40000, europaweit 200000. Mit dieser Kampagne verfolge das kurdische Volk zwei Hauptforderungen. Erstens die offizielle Anerkennung seiner politischen und nationalen Identität, zweitens die sofortige Aufhebung des PKK-Verbots. Nach wie vor fühlten sich die Kurden von der Türkei bedroht. Die türkische Regierung halte rund 200000 Soldaten bereit, um die Kurden anzugreifen.

Nach wie vor sei auch die kurdische Frage nicht gelöst, weder in der Türkei, noch in Europa. Um das Problem offenkundig zu machen, spreche sich die PKK inzwischen selbst dafür aus, dass die Türkei in die Europäische Union aufgenommen werde. Dann werde das "wirkliche Gesicht" der Türkei in Europa sichtbar.