Neue Zürcher Zeitung, 6.7.2001

Deutschland ermittelt wegen PKK-Kampagne

Kurden fordern offizielle Anerkennung

Karlsruhe, 5. Juli. (afp) Die deutsche Bundesanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um eine gross angelegte Kampagne von Kurden für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu untersuchen. Anlass ist die europaweite Kampagne «Auch ich bin ein Pkk'ler», an der bisher etwa 30 000 Kurden laut ihrem Informationszentrum in Berlin teilgenommen haben. Als Ziel der Aktion nannten die Organisatoren die offizielle Anerkennung der politischen und kulturellen Identität der Kurden sowie die Aufhebung des seit November 1993 geltenden PKK-Verbots in Deutschland.

Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft teilte am Mittwoch in Karlsruhe mit, die Ermittlungen richteten sich gegen Unbekannt. Die Behörde hatte zuvor erklärt, die von der deutschen Justiz als terroristische Vereinigung eingestufte PKK habe sich seit August 1996 zwar von spektakulären Anschlägen und Gewalttaten abgewandt. Doch habe sie ihre konspirative Arbeitsweise nicht aufgegeben und missachte weiterhin die Gesetze der Bundesrepublik.