taz, 17.11.1999 Seite 5

Ein Tisch übersteht das Beben

Das Haus der Frau liegt in Trümmern, doch einen Tisch hat das jüngste Erdbeben in der Türkei nicht kleingekriegt. Seit Freitag wurden 547 Tote und 3.299 Verletzte geborgen. Tausende sind ohne Obdach. Den Menschen, die im Freien übernachten müssen, machen Kälte und Feuchtigkeit zu schaffen. Zelte und Decken sind knapp. In Izmit besuchte US-Präsident Bill Clinton gestern Bewohner einer Zeltstadt, die seit dem Erdbeben von August obdachlos sind, und sicherte ihnen die Unterstützung der USA zu. Besonders erfreut sei er, dass sich Griechenland und die Türkei nach den Erdbeben unterstützt hätten. "Ich hoffe, dass die Griechen und die Türken, die gelitten haben, den Führern vermitteln können, dass die beiden Völker friedlich miteinander leben können", sagte er.