Yahoo, 27. Oktober 1999, 17:36 Uhr

Stichwort: C-Waffen-Labor

Berlin (AP) Bei dem vom türkischen Militär gewünschten C-Waffen-Labor handelt es sich nicht um eine Fabrik zur Herstellung chemischer Waffen. Vielmehr geht es nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin um Einrichtungen zum Feststellen und zur Analyse von chemischen Kampfstoffen. Die deutsche Fähigkeit zur Analyse von Kampfchemie gilt als international wettbewerbsfähig und zeitgemäß.

Die präzise Kenntnis des Kampfstoffs, der im Konfliktfall gegen eigene Truppen oder die Zivilbevölkerung eingesetzt wird, ist notwendig, um die geeigneten Abwehrmaßnahmen ergreifen zu können. Dazu können Schutzausrüstungen wie Anzüge, Stiefel, Handschuhe und Atemmasken und zahlreiche andere Abwehrmaßnahmen gehören. Die Bundeswehr verfügt über so genannte ABC-Abwehrtruppen. Das sind Spezialisten für Maßnahmen gegen atomare (A), biologische (B) und chemische (C) Kriegführung.

Die Türkei sucht nach Angaben von Experten ein mobiles Labor, das auf Lastwagen transportiert werden kann. Während der Golfkrise und des Golfkriegs Anfang der 90er Jahre hatte die Bundesrepublik ihren Spürpanzer «Fuchs», dessen Ausrüstung weitreichende Analysemöglichkeiten bietet, Israel und den USA zur Verfügung gestellt.