Leipziger Volkszeitung, 22.10.1999

Markkleeberger verhindern Abschiebung von Kurden

Katholische Gemeinde bot Familie aus Türkei zwei Monate Kirchenasyl

Zwei Monate gewährte die katholische Gemeinde Markkleeberg der türkischen Familie Kaya Kirchenasyl, um sie vor einer Abschiebung zu bewahren. Im Gemeindehaus der Peter-und-Pauls-Gemeinde fand die Familie Schutz vor den Behörden, die zweimal einen Asylantrag abgelehnt hatten und eine Duldung der Asylbewerber nicht verlängern wollten. Zahlreiche Gemeindeglieder, Nachbarn der Familie, der katholische Pfarrer Thomas Körner und Bürgermeister Bernd Klose haben sich inzwischen für die Asylbewerber eingesetzt. Das Asylverfahren wurde erneut aufgenommen, so dass die Familie jetzt wieder in einer Wohnung in Markkleeberg wohnen kann, ohne die Ausweisung befürchten zu müssen. Petitionen für den Verbleib der türkischen Familie werden in den nächsten Monaten sowohl im Deutschen Bundestag als auch im Sächsischen Landtag gestellt. Auf diese Weise soll auf politischem Weg das Asyl gesichert werden. Die Eltern mit ihren drei Kindern waren 1991 mit Hilfe von Schleusern nach Deutschland gekommen. Vater Ismail Kaya ist kurdischen Herkunft. Er sei in seiner Heimat politisch verfolgt und mehrmals gefoltert worden, sagt er.

W. G.