taz Berlin, 11.10.1999

Flüchtlinge weiter im Hungerstreik

Der Hungerstreik, mit dem etwa 180 Flüchtlinge seit elf Tagen gegen die Vollverpflegung in Heimen des Deutschen Roten Kreuzes protestieren, geht weiter. Bislang zeichne sich in der Auseinandersetzung noch keine Lösung ab, erklärte gestern das "Berliner Bündnis gegen das Asylbewerberleistungsgesetz". Das Deutsche Rote Kreuz versuche vielmehr, die Flüchtlinge unter Druck zu setzen. So gebe es seit zwei Tagen keine Getränke mehr. Darüber hinaus sei Einzelnen mit "Rausschmiss" gedroht worden, wenn sie sich an Protestaktionen beteiligten. Zugleich erneuerte das Bündnis seine Forderungen nach Selbstverpflegung für Flüchtlinge, Auszahlung des Taschengeldes in bar sowie nach einer Abschaffung des Arbeitsverbotes. Zur Unterstützung der Hungerstreikenden bittet der Berliner Flüchtlingsrat unter dem Stichwort "Hungerstreik" um Spenden auf das Konto 3 11 68 03 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00. epd