YEK-KOM,Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland

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Erklärung für Medien, Presse und Öffentlichkeit:

Massiver Angriff auf Deutsch-Kurdischen Freundschaftsverein in Hannover

In der Nacht auf Donnerstag, 30.09.1999, wurden die Räume des Deutsch-Kurdischen Freundschaftsvereins in Hannover (Kornstraße) mit Gewalt geöffnet und die Innenräume teilweise verwüstet.

Als Mitglieder des Deutsch-Kurdischen Freundschaftsvereins in Hannover am Donnerstag Morgen die Vereinsräume öffnen wollten, standen sie vor zertrümmerten Türen.

In der Nacht hatten sich Unbekannte Zugang zum Verein verschafft, indem sie die Türen einschlugen. Im Inneren hatten die Eindringlinge alle Bilder von Abdullah Öcalan und von Märtyrern des Befreiungskampfes von den Wänden gerissen, die Gläser und Rahmen zerschlagen und die Bilder selbst zerfetzt. Eine kleine Spendensammelkasse für Heyva Sor a Kurdistane, (den Kurdischen Roten Halbmond) sowie die Tageskasse des Vereins waren mitgenommen worden. Sonstige Wertgegenstände wie Fernseempfänger, Videorecorder etc. blieben unberührt.

Die an den Tatort gerufene Polizei sicherte die Spuren u.a. durch Sicherstellung von Fingerabdrücken und nahm die Fahndung nach den Tätern auf.

Es scheint klar zu sein, dass es sich bei diesem Angriff um eine politisch motivierte Tat handelt. An ernsthaften Entwicklung der Friedenspolitik der kurdischen Seite, die über den Weg des Dialogs zu einer Demokratisierung der Türkei und einem dauerhaften Frieden führen soll, gibt es durch das Signal des Rückzugs der Guerilla-Streitkräfte hinter die Grenzen der Türkei keine Zweifel. Neben türkischen faschistischen Kräften gibt es weitere Kreise, die eine solche Friedenslösung nicht wünschen. Es handelt sich dabei um alle diejenigen, die an dem schmutzigen Krieg verdient oder sich durch ihn sonstige Vorteile verschafft haben, angefangen von Geheimdiensten, Angehörigen von Spezialeinheiten etc. bis hin vor allem zur Waffenhändler-Mafia. Sie alle fühlen sich durch die kurdische Friedenspolitik, die täglich mehr Unterstützung internationaler Kreise gewinnt, veranlasst, gerade in Europa durch ihre Handlanger Kurdinnen und Kurden massiv zu provozieren und anzugreifen. Ohne den Ermittlungsergebnissen der Polizei vorgreifen zu wollen, erscheint es uns auf Grund der politischen Situation nahezu sicher, dass dieser Überfall durch derartige Kreise begangen wurde.

Wir erwarten ebenso wie die Kurdinnen und Kurden aus Hannover, dass Staatsanwaltschaft und Polizei sich bemühen, diesen Einbruch baldmöglichst aufzuklären und die Täter zu ermitteln und zu bestrafen.

YEK-KOM Düsseldorf, 01.10.1999