Yahoo, 22.8.1999

Amnesty will Menschenrechtsverletzungen vor Gericht bringen

Troia/Portugal (AP) Amnesty International will sich in den kommenden Jahren stärker für die strafrechtliche Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen einsetzen. Zu diesem Zweck werde die Menschenrechtsorganisation eine weltweite Kampagne starten, die die Verabschiedung strengerer Gesetze zum Ziel hat, hieß es in einer nach einem Strategietreffen in der portugiesischen Stadt Troia veröffentlichten Erklärung. Ein Schwerpunkt künftiger Aktivitäten werde sein zu erreichen, dass die strafrechtliche Immunität ranghoher Regierungsvertreter aufgehoben werde. Auch weniger prominente Täter, die politische Morde, Folter und willkürliche Verhaftungen begingen oder veranlassten, müssten vor Gericht gestellt werden - «egal, wo oder wann solche Verbrechen begangen wurden». An dem Treffen 40 Kilometer südlich von Lissabon, auf dem die Strategie der Organisation für die nächsten vier Jahre festgelegt wurde, nahmen 450 Delegierte teil.