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Appell an die Türkei gegen Todesstrafe

öhl ATHEN, 9. August. Die türkische Menschenrechtsvereinigung IHD hat an die Regierung in Ankara appelliert, die Todesstrafe abzuschaffen. Die Türkei hält als einziges Mitglied des Europarats bisher an der Todesstrafe fest. Insgesamt 41 Straftaten können mit der Verurteilung zum Tode geahndet werden. Eren Keskin, Vorsitzende der Istanbuler Sektion der IHD, erklärte jetzt, die Todesstrafe sei ein "primitives Instrument der Rache", schrecke potenzielle Täter aber nicht ab.

In den vergangenen 15 Jahren ist die Todesstrafe in der Türkei zwar nicht mehr vollstreckt worden. Seit PKK-Chef Abdullah Öcalan Ende Juni wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde, mehren sich aber die Stimmen derer, die für eine Wiederaufnahme der Hinrichtungen plädieren.