Yahoo, 9. August 1999, 15:51 Uhr

PKK will sich zur politischen Bewegung umformieren

Rebellen behalten sich Recht zur Selbstverteidigung vor

Ankara (AP) Die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) will sich eigenen Angaben zufolge zu einer politischen Bewegung umformieren. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung der Organisation hieß es, der in der vergangenen Woche erklärte einseitige Waffenstillstand gelte auch gegenüber der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP). Die KDP hatte in der Vergangenheit mehrfach die türkischen Truppen im Kampf gegen die PKK unterstützt. Die Rebellen behielten sich allerdings das Recht zur bewaffneten Selbstverteidigung vor.

«Anstelle des bewaffneten Kampfes gewinnt der politische Kampf an Gewicht und Fortdauer», hieß es in der in Ankara veröffentlichten Erklärung. «Auch die Kräfte, die diesem Prozess bislang widerstehen, werden bald ein Teil von ihm sein.» Die türkische Regierung weigert sich bisher, mit den Rebellen zu verhandeln, die sie als Terroristen ansieht. Die PKK folgte am vergangenen Donnerstag einem Aufruf ihres zum Tode verurteilten Führers Abdullah Öcalan zum Waffenstillstand und kündigte die Räumung ihrer Guerillastützpunkte in der Türkei an.

Unterdessen dauerten die Kämpfe zwischen Rebellen und türkischen Soldaten im Südosten des Landes Presseberichten zufolge weiter an. Wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Anatolia meldete, kamen dabei in den Provinzen Van, Mus und Diyarbakir sechs Rebellen und ein Soldat ums Leben. Dem 15-jährigen Kampf zwischen der PKK und dem türkischen Militär fielen bislang mehr als 37.000 Menschen zum Opfer.