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Ecevit reagiert ablehnend auf Öcalans Friedensappell

ANKARA/ATHEN, 4. August (öhl/ap). Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit hat dem kurdischen Rebellenführer Abdullah Öcalan eine abweisende Antwort auf seinen Friedensappell gegeben. Am Mittwoch lehnte Ecevit jeglichen Kompromiss gegenüber Öcalans Kurdischer Arbeiterpartei (PKK) ab. In einer am Dienstag von seinen Anwälten veröffentlichten Erklärung hatte Öcalan die PKK-Kämpfer aufgerufen, "um des Friedens willen" bis zum 1. September den Kampf zu beenden und sich von türkischem Territorium zurückzuziehen. Die meisten türkischen Zeitungen äußerten am Mittwoch Zweifel, ob die PKK dem Appell ihres Führers folgen werde. Zumindest Teile der Organisation würden Öcalans Aufruf ignorieren, prognostizierte Hürriyet. Der Kommentator äußerte die Vermutung, dass nun eine Spaltung der PKK bevorstehe. Der Ende Juni wegen Hochverrats zum Tode verurteilte Öcalan spiele mit dem Friedensappell seine "letzte Trumpfkarte" aus, schrieb die liberale Zeitung Radikal; nun werde sich zeigen, ob Öcalan noch Macht über seine Organisation habe. Die PKK nahm auch am Mittwoch zu Öcalans Aufruf nicht offiziell Stellung. Einer der obersten Kommandeure, Duran Kalkan, deutete an, dass die PKK nach einer neuen Strategie suche.