Frankfurter Rundschau 4.8.99

Kurde zündete sich an, um Abschiebung zu verhindern

MÜNSTER, 3. August (dpa). Ein 22-jähriger Kurde hat sich am Dienstag auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen angezündet, um seine Abschiebung nach Istanbul zu verhindern. Nach Angaben der Kreisverwaltung im westfälischen Warendorf wurde er mit schweren Verbrennungen an Oberschenkel und Brust mit dem Hubschrauber in eine Gelsenkirchner Spezialklinik geflogen.

Laut Behördensprecher ereignete sich der Vorfall in einem Fahrzeug des Kreisausländeramts. Obwohl der Mann an den Händen gefesselt gewesen sei, habe er auf der Autobahn bei Recklinghausen in seine Hosentasche gegriffen und mit einem Feuerzeug sein Taschentuch angezündet. Die Flammen griffen auf seine Kleidung über, seien aber schnell von zwei Begleiter erstickten worden.

Der junge Mann wohnte in Ahlen, sein Asylantrag wurde abgelehnt. Ende April hätte er ausreisen müssen.