Die Presse, Wien 28.7.

"Die iranischen Militärs wurden im Irak getötet"

Die Türkei beschuldigt Teheran, kurdische Separatisten im Nordirak auszubilden.

ANKARA (ag.). Der Schlagabtausch in Sachen Grenzverletzungen zwischen der Türkei und dem Iran geht in die nächste Runde. Gegenüber der türkischen Zeitung "Milliyet" erklärte der Chef der türkischen Luftwaffe, Ilhan Kilic, daß sich die fünf kürzlich bei einem türkischen Luftangriff getöteten iranischen Militärs nicht auf eigenem Territorium, sondern in einem Lager der Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak befunden hätten. "Unsere Jets griffen ein PKK-Lager im Nordirak an, dabei kamen die iranischen Offiziere ums Leben. Das ist Pech", wird Kilic zitiert. Teheran hat vergangene Woche eine Entschuldigung Ankaras für den Vorfall gefordert. Der Iran hat dem nördlichen Nachbarn in letzter Zeit immer wieder vorgeworfen, bei der Jagd nach kurdischen Separatisten die Grenze zu verletzen. Ankara wiederum wirft Teheran vor, die PKK mit offenen Armen aufzunehmen.

Dialog Athen-Ankara

Unterdessen scheint sich an einer anderen heiklen Front eine Entspannung anzubahnen. Vertreter Griechenlands und der Türkei verhandelten am Dienstag in Ankara bereits den zweiten Tag über "zweitrangige" Themen wie kulturelle und wirtschaftliche Belange. Auch wenn die heikelsten Punkte - z. B. Ankaras Ansprüche in der Ägäis - ausgeklammert sind, weckt der direkte Dialog doch Hoffnung.