Aus Ö.P. vom 21.7. (Zusammenfassung)

# Brüder Bülent und Kemal Ertürk seit 65 Tagen im Hungerstreik
# Insgesamt 30 WärterInnen als Geiseln in Ankara, Bursa, Cankiri und Canakkale
# Beteiligung von DHKP-C und TIKKO

Kemal und Bülent Ertürk, angeklagt wegen des Bombenattentats auf den Gouverneur von Cankiri, Ayhan Cevik, fordern mit ihrem Hungerstreik, der seit 65 bzw. 60 Tagen andauert, die Verlegung aus dem Gefängnis in Eskisehir. Um diese Forderung zu unterstützen, wurden in mehreren Gefängnissen in der Nacht zum Dienstag WärterInnen als Geiseln genommen.

- In Ankara/Ulucan 8 Geiseln, davon 4 weiblich (durch DHKP-C und TIKKO)
- In Cankiri 14 Geiseln (durch poitische und Strafgefangene)
- In Bursa 5 Geiseln (durch DHKP-C und TIKKO)
- In Canakkale 3 Geiseln (Dienstag mittag, durch DHKP-C und TIKKO)

In Istanbul/Bayrampasa und Istanbul/Ümraniye wird seit 6 Tagen der Zählappell verweigert, außerdem wurde der/die/das ??? besetzt. Wegen der Aktionen werden keine Anwälte in die Gefängnisse gelassen.

Der Anwalt von Kemal und Bülent Ertürk, Muharrem Cöpür, hat sich am 16.7. an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewandt. Er hat außerdem mehrfach amnesty international dazu aufgerufen, eine 'urgent action' für die beiden durchzuführen.

Filiz Kalayci, Anwältin von Kemal Ertürk, wollte ihren Mandanten im Krankenhaus von Eskisehir besuchen. Dorthin wurde er mittlerweile verlegt, ohne aber behandelt zu werden. Dies wurde durch den Oberstaatsanwalt von Eskisehir, Ali Turna verhindert. Für das Leben von Kemal Ertürk seien Oberstaatsanwalt Turna und Justizminister Hikmet Sami Türk verantwortlich.

Tüday (Deutschland) erinnerte in einer Erklärung daran, daß sich Kemal Ertürk seit dem 18. Mai im Hungerstreik befindet und forderte die Annahme der Forderungen der beiden.

Der TADD, Verein zur Solidarität mit den Familien der Gefangenen verurteilte die türkische Vernichtungspolitik in den Gefängnissen.