Salzburger Nachrichten, 21.7.99

Jedes vierte Minenopfer ist ein Kind

Am 1. März dieses Jahres trat die weltweite Konvention über Verwendung, Lagerung, Produktion und Transfer von Anti-Personenminen in Kraft. Das im Dezember 1997 in Ottawa beschlossene Abkommen beinhaltet auch die internationale Zusammenarbeit bei Minenräumung und Hilfe für Minenopfer. 135 Staaten haben den Vertrag unterzeichnet, 82 haben ihn ratifiziert. Österreich ratifizierte und sicherte zudem finanzielle Hilfe zu.

Die USA, Rußland und China haben das Abkommen ebenso wie die Türkei nicht unterzeichnet. Die USA haben während des Kosovo-Konflikts sogar auf ihrem Recht bestanden, Anti-Personenminen einzusetzen, dies aber letztlich doch nicht getan.

Derzeit sind zwischen 70 und 110 Millionen Landminen in rund 64 Ländern der Welt eine tagtägliche Bedrohung, die auch nach Friedensschlüssen oder Waffenstillstandsabkommen aufrecht bleibt. Eine Anti-Personenmine kostet in der Herstellung drei bis 30 Dollar (rd. 30 Euro/410 S). Die Kosten für die Entfernung einer Mine belaufen sich auf rund 300 bis 1000 Dollar.

Jedes vierte Minenopfer ist ein Kind. Anti-Minen-Aktivistin Judith Majlath: "Und alle 22 Minuten gibt es ein neues Minenopfer."