Berliner Morgenpost, 7.7.99

PKK ruft ihre Anhänger erneut zu Protesten auf

BM/dpa Istanbul - Eine Woche nach dem gegen PKK-Chef Abdullah Öcalan verhängten Todesurteil hat die Führung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans ihre Anhänger erneut zu Protesten aufgerufen. Während die kurdische Seite eine demokratische und friedliche Lösung vorbereite, arbeite die türkische Seite weiter an der Vernichtung der Kurden, heißt es in einer von der kurdischen Nachrichtenagentur DEM (Köln) verbreiteten Mitteilung der PKK- Führung. Falls die Türkei die «ausgestreckte Friedenshand» nicht ergreife, würde der blutige Krieg weitergehen, heißt es in der in kämpferischem Ton gehaltenen Erklärung.

Öcalan hat unterdessen die jüngsten mutmaßlichen Anschläge seiner Organisation in der Türkei nach Angaben seines Anwaltes kritisiert. Beobachter werteten Öcalans Äußerungen als Hinweis auf Meinungsverschiedenheiten zwischen dem PKK-Chef und seinen Feldkommandanten.