Mannheim verbietet kurdische Sympathiekundgebung für Öcalan

Mannheim (dpa/lsw) - Die Stadt Mannheim hat eine geplante Sympathiekundgebung für den kurdischen Separatistenführer Abdullah Öcalan verboten. Die Kundgebung unter dem Motto «Freiheit für Abdullah Öcalan» habe am kommenden Montag zum Prozeßbeginn gegen den PKK-Chef in der Türkei stattfinden sollen, sagte ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf Anfrage am Donnerstag. Angemeldet gewesen seien 500 Teilnehmer. «Wir gehen davon aus, daß es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer unmittelbaren Gefahr für Recht, Sicherheit und öffentliche Ordnung gekommen wäre.»

Das Verbot bedeute jedoch nicht, daß die Stadt in Zukunft alle kurdischen Veranstaltungen verbieten wolle. Dem kurdischen Kulturzentrum, das die Kundgebung abhalten wollte, bleibt nun noch der Weg vors Verwaltungsgericht. Bisher sei der Stadt noch nichts von einem möglichen Einspruch gegen das Verbot bekannt, hieß es weiter.

Der Prozeß gegen Öcalan soll Anfang nächster Woche unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen auf der Gefängnis-Insel Imrali im Marmara-Meer eröffnet werden

Rhein Neckar Zeitung, 28.5.99