Özgür Politika, 20. Mai 1999

In den Gefängnissen: Hungerstreik für Öcalan

Die in den Gefängnissen in der Türkei und in Kurdistan einsitzenden Gefangenen von TDKP, TKEP, MLSPB und die Gefangenen im Spezialtyp-Gefängnis von Bursa aus den Prozessen gegen PKK, MLKP, TKP (ML),TDP und DHP haben am 19. Mai einen Hungerstreik im Rotationsverfahren von jeweils drei Tagen begonnen, um auf die Situation des in Isolationshaft sitzenden PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen. Die Gefangenen von TKP/ML und THKPC/(HDÖ) in Bursa begannen einen dreitägigen Hungerstreik.

In einer Namen der im Spezialtyp-Gefängnis Bursa einsitzenden Gefangenen von Raif Demirel, Düzgün Demirpençe, Hasan Turna, Ali Güvendik, Eraslan Karatas, Ahmet Güven, Haydar Günes, Zeki Yas, Ramazan Yildirim und Hayri Yesil unterzeichneten Erklärung wurde betont, dass im Öcalan-Prozess die Qualität und die Dimension der zukünftigen türkisch-kurdischen Beziehungen festgelegt werden.

In der Erklärung heißt es weiter, Öcalan werde in Isolations-Bedingungen festgehalten, die für keinen Menschen akzeptabel seien, Ziel sei "die körperliche und psychische Vernichtung Abdullah Öcalans. Die Erklärung der Insel Imrali zu militärischem Sperrgebiet ist eine weitere unrechtmäßige Maßnahme." Die Erklärung kritisiert auch die Berichterstattung der Presse: "Durch die Plakate und Propaganda der MHP soll eine Form von Mord, die Hinrichtung, Legitimität gewinnen". Die Hungerstreiks wurden begonnen, um die Öffentlichkeit gegenüber allem was Öcalan, der den Prozess bestimmt, angetan wird, zu sensibilisieren.