Kieler Nachrichten 19.5.99

Hungerstreik für Kurdenführer

Hungern für Abdullah Öcalan: Das haben sich rund 20 Kurden vorgenommen, die seit gestern nachmittag in einen dreitägigen Hungerstreik getreten sind. Damit wollen die Demonstranten auf die nach ihrer Einschätzung „menschenrechtswidrige Situation Öcalans“ sowie auf den am 31. Mai beginnenden Prozeß gegen den Kurdenführer in der Türkei aufmerksam machen. „Je nachdem wie sich die europäischen Politiker verhalten, kann der Streik auch länger gehen - sogar bis zu unserem Hungertod“, gab einer der Demonstranten zu Protokoll. Unter Umständen werde der Streik auch auf andere Gebiete der Stadt ausgeweitet. Tag und Nacht soll das vom Ordnungsamt für die Dauer von drei Tagen genehmigte Lager besetzt sein. Als Organisator der Aktion nannten die Demonstranten die Deutsch-Kurdische-Gesellschaft. Am Ende des Streiks soll eine Kundgebung stehen. Gefordert werden sollen dort unter anderem die Anerkennung aller kurdischen Organisationen (einschließlich der PKK), eine internationale Friedenskonferenz sowie ein Tribunal zur Aufklärung der Kriegsfolgen gegen die Kurden. Text küp