Heidenheimer Presse 5.5.1999

Hochrangiger PKK-Funktionär in Berlin festgenommen

Dresden (AP) - In Berlin ist ein hochrangiger Funktionär der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) festgenommen worden.
Der 31jährige steht im Verdacht, für die Besetzung des griechischen Generalkonsulats am 16. Februar in Leipzig verantwortlich zu sein, wie der Sprecher des sächsischen Landeskriminalamtes (LKA), Lothar Hofner, heute in Dresden mitteilte. Der Mann wurde bereits am 15. April von Fahndern des LKA aufgegriffen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Gegen ihn besteht ein Haftbefehl des Amtsgerichtes Leipzig.
Nach Erkenntnissen der Polizei hat der PKK-Funktionär die gewaltsame Besetzung des griechischen Generalkonsulats angeordnet und koordiniert. Er telefonierte während dieser Zeit mit den Besetzern und gab konkrete Anweisungen. Am 16. Februar, unmittelbar nach der Verschleppung von PKK-Chef Abdullah Öcalan in die Türkei, hatten 73 Kurden um 8.30 Uhr das Konsulatsgebäude gestürmt und drei Personen als Geiseln genommen. Diese konnten am späten Abend des gleichen Tages von der Polizei befreit werden.
Neben dem PKK-Funktionär sei auch sein bewaffneter Leibwächter festgenommen worden, sagte der LKA-Sprecher. Außerdem fanden die Beamten 27.000 Mark. „Der Betrag stammt offensichtlich aus Schutzgelderpressung“, sagte Hofner.