Frankfurter Rundschau, 28.01.1999

Flüchtlinge
Kirchenasyl für neun Kurden in Göttingen

pid GÖTTINGEN, 27. Januar. Ein ökumenischer Arbeitskreis von mehreren Kirchengemeinden in Göttingen hat am Mittwoch neun türkischen Kurden Kirchenasyl gewährt. Die vier Männer, zwei Frauen und drei Kinder halten sich in der Kapelle der Katholischen Hochschulgemeinde Göttingen auf. Die Kurden, deren Asylanträge abgelehnt worden seien, wären bei einer Abschiebung in der Türkei akut gefährdet, sagte der Göttinger Ausländerpfarrer Knut Wellmann.
Die Vertreter des ökumenischen Arbeitskreises hätten jeden Fall geprüft und alle Akten eingesehen, bevor sie sich zu der Gewährung des Kirchenasyls entschlossen hätten, sagte Udo Schnieders vom Vorstand der Katholischen Hochschulgemeinde. Anders als bislang die Gerichte sehen die Kirchenvertreter es als gesichert an, daß die Flüchtlinge der Türke von Verfolgung bedroht wären.