Redebeitrag des Komitee's zur Unterstützung der Samstags-Mütter in der Türkei und Kurdistan vom 9. Januar 1999 in Hamburg

Die Mütter und Angehörigen der verschwundenen Patrioten, Revolutionären und Sozialisten versuchen durch Sitzaktionen an den Samstagen den Verbleib von Verschwundenen in der Türkei und Kurdistan aufzudecken.
Der türkische Staat versucht seine Massaker und die von ihm verursachten Grausamkeiten zu verdecken. Mit faschistischen Polizeikräften greift das türkische Regime die Samstags-Mütter an. Nicht einmal die elementarsten Menschen- und demokratischen Rechte können sie in Anspruch nehmen. Die ehrwürdigen Sitzaktionen der Mütter werden erbarmungslos angegriffen.
Trotz der faschistischen Angriffe sind die Samstags-Mütter besonders in Diyarbakir und in Istanbul/Galatasaraya fest entschlossen, ihre Aktionen weiter durchzuführen und ihren Platz mit Würde zu verteidigen.
Die faschistische türkische Republik sollte wissen, dass die Angriffe gegen die Samstags-Mütter ihre Entschlossenheit den Protest weiterzuführen nicht verhindern kann.
Die Stimme der Samstags-Mütter hört die ganze Welt!
In den Gefängnissen die für die Freiheit kämpfenden Gefangenen, draussen die Patrioten, die revolutionären demokratischen Organisationen und Gruppierungen, in Argentinien die Plaza de Mayo, wir sind alle zusammen die Stimme der Samstags-Mütter.
"Analarin öfkesi katilleri bogacak" - "Die Wut der Mütter wird die Mörder ersticken"
Zugleich verschärft sich die ökonomisch politische Krise. Der faschistische türkische Staat übt sowohl gegen die Gefangenen in den Gefängnissen, als auch draussen ihre Angriffe auf alle Unterdrückten weiter.
Die tapferen Töchter und Söhne der Völker, die FreiheitskämpferInnen kommen in die Todestrakte. Die Staatssicherheitsgerichte verfügen über keine Legitimität, doch sie verurteilen die FreiheitskämpferInnen in ihrer Abwesenheit zu 10 jährigen Strafen und zu Todesstrafen.
Die gegenwärtige politische Situaion nach Rom hat den türkischen Staat nicht in die politische Überlegenheit gebracht die er sich erhoffte. Der Banden-Staat greift alle demokratischen Institutionen der kurdischen Bevölkerung an, wie sie generell alle demokratischen Einrichtungen und Institutionen angreifen. Hunderte von Menschen wurden festgenommen und gefoltert. Die chauvinistisch hysterische türkische Republik schickt die faschistischen türkischen Sicherheitskräfte und Zivilfaschisten zur Kurdenjagd auf die Straße.
Trotz aller grausamen Angriffe setzt sich der Befreiungskampf des kurdischen Volkes auf allen Ebenen weiter fort.
Wir protestieren noch einmal gegen die barbarischen Angriffe des türkischen Staates und kämpfen gemeinsam mit dem kurdischen Volk für die Befreiung der Völker.
Die imperialistischen Länder greifen heute ohne zu zögern im Nahen Osten die Völker an, testen ihre neuen Waffensysteme. Erneut haben die USA und Grossbritanien Luftangriffe auf den Irak geflogen und Raketen auf ihn abgefeuert. Bei diesem inperialistischen Angriff sind hunderte Kinder gestorben, viele Menschen wurden schwer verletzt und verkrüppelt. Wegen Öl haben sie den Nahen Osten zur Hölle gemacht.
Am Jahrestag ihrer Ermordung gedenken wir an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie waren eine rote Fackel und FührerInnen der Völker der ganzen Welt im revolutionären, demokratischen Kampf. Im Kampf gegen den Faschismus sind sie gefallen.
Auch wenn Jahre vergangen sind, sie leben in den Kämpfen der Völker für die Demokratie, für die Revolution.
Wir gedenken Beiden an diesen Tagen und werden den Kampf fortsetzen.