Yeni Gündem, 29.12.00

Letzte Bilanz: 30 Tote

Während trotz des Operationsmassakers das Todesfasten in den 71. Tag tritt, hat auch der Aktivist Hasan Güngörmez sein Leben verloren. Damit ist die Zahl der Toten auf 30 gestiegen. Hasan Güngörmez hatte beim Angriff auf das Gefängnis Çankiri schwere Verbrennungen in Gesicht und Bauchbereich erlitten. Der 36jährige gehörte zur ersten Gruppe der Todesfastenden und starb im Ankara Numune Krankenhaus. Es ist anzunehmen, dass sein Tod durch das Todesfasten verursacht wurde. Den sicheren Grund wird laut Krankenhaussprecher eine Autopsie erbringen. Nach Aussage seines Bruders Mehmet Güngörmez wurde er bei der Einlieferung ins Krankenhaus 2 Tage lang behandelt, da er bewusstlos war. Nach Wiedererlangung des Bewusstseins habe er weitere Behandlung verweigert. Aus Sincan wurde der Aktivist Cihan Seker am Vorabend ins Krankenhaus verlegt, weil sein Zustand sehr schlecht war. Im gleichen Krankenhaus befindet sich auch Ibrahim Çuhader, der unter Gedächtnisverlust leidet. Des weiteren soll der Zustand von Zeynep Arikan im F-Typ-Gefängnis Kartal, von Erdal Arikan im Haydarpasa-Krankenhaus sowie von Sevgi Erdogan im Usak Staatskrankenhaus sehr kritisch sein. Riza Poyraz im Haydarpasa Numune Krankenhaus befindet sich in Lebensgefahr. (...) Zuständige des F-Typ-Gefängnisses Edirne behaupteten gestern in einer Erklärung, 20 der aus Istanbul, Bursa und Çanakkale verlegten Todesfastenden sowie 90% der Hungerstreikenden in Edirne hätten die Aktion abgebrochen. Diese Behauptung wurde von Angehörigen und Anwälten dementiert. In einer gemeinsamen Erklärung der Mutter von Ali Gülmez, Selvi Gülmez, und seiner RA Filiz Kayci wurde gestern berichtet, dass der Besuch bei dem Gefangenen in Sincan aus fadenscheinigen Gründen verweigert worden sei und sie sich Sorgen um sein Leben machen.