Yeni Gündem, 25.12.2000

TIHV fordert unabhängigen Untersuchungsausschuss

Der Vorsitzende der Türkischen Menschenrechtsstiftung (TIHV), Yavuz Önen, forderte gestern auf einer Presskonferenz die Bildung eines unabhängigen Untersuchungsausschusses aus Gerichtsmedizinern und Anwälten zur Aufklärung der blutigen Operationen in den Gefängnissen, insbesondere in Bayrampasa, um verschiedenen Aussagen nachzugehen, nach denen chemische Waffen eingesetzt wurden und ausserrechtliche Vollstreckungen stattgefunden haben. Önen führte weiterhin aus, dass die Gemeinschaftsoperation von Innen-, Justiz- und Gesundheitsministerium zur "Rettung von Leben" sich in eine Gewaltaktion gegen die gesamte Gesellschaft gewandelt habe. Er erinnerte daran, dass einige Leichen ohne vorher identifiziert zu werden, in anonymen Gräbern begraben wurden und dass Anwälte keinen Zugang zu den Autopsien hatten. Dieser Zustand belege, dass ein Massaker stattgefunden habe. (...)