Cumhuriyet, 22.12.00

'Todesursachen aufdecken'
Türkische Anwaltskammer: Erklärungen des Justizministers unzureichend

Bei den Gefangenen, die im Verlauf der Operation im Gefängnis Bayrampasa ihr Leben verloren, wurden Schussverletzungen festgestellt. Von den sechs Leichen, die aus Bayrampasa in die Gerichtsmedizin verbracht wurden, weisen nur zwei Brandwunden auf, die anderen vier starben durch Schussverletzungen. Weitere sechs Leichen sind vollkommen verbrannt.
Die türkische Anwaltskammer (TBB) fordert die sofortige Aufklärung der Todesursachen im Verlauf der "Rückkehr zum Leben"-Operation. In einer Erklärung der TBB werden die Angaben Justizminister Türks, der ohne Zahlen zu nennen nur "die meisten haben sich durch Selbstverbrennung selbst getötet" sagte, als unzureichend bezeichnet. Die Öffentlichkeit habe ein Recht daruaf, die wirklichen Gründe zu erfahren. "Die Angehörigen der Gefangenen in den Krankenhäusern und Gefängnissen müssen unverzüglich über deren Gesundheitszustand aufgeklärt werden. Treffen zwischen Gefangenen und ihren Anwälten müssen unbedingt ermöglicht werden." (...)

'Gegen die Gefangenen wurde Gewalt angewendet'

Sieben Anwälte der Gefängnis-Beobachtungs-Delegation der Anwaltskammer Izmir haben nach einem Treffen mit vier Gefangenen im Gefängnis Buca einen Bericht veröffentlicht, nachdem während der Operation gegen die Gefangenen, einschliesslich der Todesfastenden, mit Schlagstöcken, Schildern und Feuerhaken vorgegangen wurde. (...)