taz 15.12.2000

UNHCR-Jubiläum: Flüchtlinge gelobt

GENF afp Zum 50-jährigen Bestehen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) am gestrigen Donnerstag hat Hochkommissarin Sadako Ogata die Leistung von Flüchtlingen in den Aufnahmeländern hervorgehoben. Flüchtlinge aller Berufe und Schichten, von Lastwagenfahrern über Lehrer bis zu Physikern, verdienten Respekt dafür, dass sie alle Hürden überwänden und woanders ein neues Leben aufbauten, erklärte die scheidende Chefin des UNHCR. 50 Jahre UNHCR seien aber "kein Grund zum Feiern", weil der Geburtstag das Versagen bei der Lösung von Konflikten widerspiegle, betonte Ogata. Das UN-Flüchtlingshilfswerk startete am Donnerstag eine Werbekampagne in Presse und Fernsehen, in der prominente Flüchtlinge vorgestellt werden. Darunter ist beispielsweise die aus der früheren Tschechoslowakei stammende US-Außenministerin Madeleine Albright, die guatemaltekische Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú und die chilenische Autorin Isabel Allende, die heute in den USA lebt. Das Flüchtlingshilfswerk kümmert sich mit mehr als 5.000 Mitarbeitern um das Schicksal von derzeit über 22 Millionen Flüchtlingen. Das Jahresbudget des UNHCR beträgt knapp 1 Milliarde Dollar (2,23 Milliarden Mark).