Dolomiten (I,A), 11.12.2000

Kurden erkunden Südtirol-Autonomie

Bozen - Zwei Vertreter des "Kurdistan Parlaments im Exil" in Brüssel (die 69 Abgeordneten gehören neben der PKK der Demokratiepartei DEP und weiteren kurdischen Parteien und Organisationen in der Türkei und im westeuropäischen Ausland an) weilen heute und morgen auf Einladung der Gesellschaft für bedrohte Völker in Südtirol. Die Vertreter des kurdischen Exilparlaments sind Remzi Kartal und Ali Matur. Kartal ist zuständig für außenpolitische Aktivitäten des Kurden-Parlaments, war gewählter Parlamentsabgeordneter der 1994 von der türkischen Regierung verbotenen "Demokratie-Partei" (DEP) in Ankara. Ali Matur ist Mitglied des kurdischen Parlaments im Exil, das sich seit der Verhaftung des PKK- Vorsitzenden Öcalan und der Einstellung des bewaffneten Widerstandes um eine friedliche und gerechte Lösung des so genannten Kurdenproblems bemüht. Die beiden Abgeordneten wollen das Südtiroler Autonomie-Modell kennen lernen. Am heutigen Montag wird die kurdische Delegation mit Landtagspräsident Hermann Thaler, mit Vertretern des Südtiroler Volksgruppeninstitut und mit SVP-Obmann Siegfried Brugger zusammentreffen. Morgen sind Gespräche mit der Europäischen Akademie und der grünen Landtagsfraktion geplant.