web.de, 09.12.2000 11:01

Wieder Schusswechsel im Westjordanland

Jerusalem (dpa) - Die Gewalt in den Palästinensergebieten hat sich auch in der Nacht zum Samstag fortgesetzt. Im Westjordanland kam es an mehreren Orten zu Schusswechseln zwischen palästinensischen Rebellen und israelischen Soldaten, wie der israelische Rundfunk meldete. Es gab jedoch keine Berichte von Verletzten. Nach den schweren Unruhen mit zehn Toten hatte die israelische Armee am Freitagabend die palästinensischen Autonomiestädte abgeriegelt. Damit sollen israelische Siedler vor Anschlägen bewaffneter Palästinenser geschützt werden. Insgesamt drei Israelis waren am Freitag bei Anschlägen im Westjordanland getötet worden. Nur in humanitären Ausnahmefällen dürfen Palästinenser aus den Städten ausreisen.

Zu der neuen Welle der Gewalt war es nach den moslemischen Freitagsgebeten auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt gekommen. Hunderte junger Palästinenser hatten Polizisten mit Steinen beworfen und ein Polizeirevier in Brand gesetzt. Die Polizisten feuerten Hartgummi-Stahlgeschosse auf die Demonstranten und setzten Tränengas ein. Kurz darauf griffen die Unruhen auch auf das Westjordanland über. Insgesamt wurden dabei sieben Palästinenser getötet und über 100 Menschen verletzt.